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100. Aktuell von Mobilfunk (08.11.2010):
Dell greift an: Windows Phone 7 statt BlackBerry
Während Apples iOS und noch viel mehr Googles Android im US-Heimatmarkt von Erfolg zu Erfolg eilen, sieht sich die Konkurrenz mit gegenteiligen Entwicklungen konfrontiert: Sowohl Microsofts betagtes Windows Mobile als auch das BlackBerry OS des kanadischen Smartphone-Produzenten Research in Motion (RIM) verloren nach Zahlen des Marktanalysten Nielsen innerhalb eines Jahres deutlich an Zuspruch. Zwar kann RIM seine Führung auch im dritten Quartal 2010 knapp vor Apples iOS behaupten; der Trend zeigt allerdings klar nach unten. In Redmond hat man hingegen deutlich mehr Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken – auch aufgrund einer neuen Initiative des IT-Giganten Dell, über die das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet.
"Wir drängen RIM aus dem Geschäft"
Obwohl aussagekräftige Verkaufszahlen für das neue Windows Phone 7 bislang fehlen, verhilft Dell dessen Hersteller Microsoft bereits zu einem wichtigen Prestige-Erfolg: Der IT-Gigant hat demnach angekündigt, die BlackBerrys seiner 25.000 Mitarbeiter gegen Smartphones aus eigener Produktion vom Typ "Venue Pro" mit Windows Phone 7 auszutauschen. Die überflüssigen BlackBerrys werden Dell zufolge im Anschluss bei eBay verkauft. Doch das sind nur die Anfänge einer neuen Strategie.
Denn auch andere Unternehmen sollen für einen Umstieg auf die neue Smartphone-Serie gewonnen werden. Innerhalb der kommenden zwei Wochen werde dafür ein neuer Wechselservice gestartet, der die Migration von Geschäftskunden auf die Geräte erleichtern soll, sagte Dell-Finanzvorstand Brian Gladden dem "WSJ". In diesem Zusammenhang ebenfalls nicht ausgeschlossen sei die Vermarktung von Dell-Smartphones mit Android-Betriebssystem. "Mit dieser Entscheidung konkurrieren wir offensichtlich mit RIM, denn wir drängen sie raus", so Gladden.
"25 Prozent weniger Ausgaben durch Mobilfunk"
Allein für Dell bedeute ein Wechsel der Plattform aber rund 25 Prozent weniger Ausgaben für Mobilfunkleistungen, da die Kosten für die BlackBerry-Server wegfielen. Zwar würden die Einsparungen nicht bei allen Unternehmen ähnlich hoch ausfallen, aber gerade kleine und mittlere Geschäftskunden könnten eine erhebliche Reduzierung ihrer Kosten erreichen, wenn sie auf die RIM-Server verzichteten. Geplant sei zudem, verstärkt eigene Dienstleistungen im Businessbereich anzubieten und auszubauen. Dieser Markt biete perspektivisch höhere Erlöse als der Verkauf von Geräten, betonte Gladden. Bislang beherrscht RIM dieses Segment allerdings noch weitgehend allein. Konkurrenten wie Apple stehen aber bereits in den Startlöchern und versuchen Teile des lukrativen Marktes zu erobern.
Für Microsoft-Manager Paul Bryan liegt der Schlüssel zum Erfolg von Windows Phone 7 hingegen weiterhin im Privatkundensektor. Der Geschäftskundenbereich bietet zwar Potential, man wolle sich aber vorwiegend auf die Bedürfnisse des einzelnen Verbrauchers konzentrieren, sagte er dem "WSJ".
99. Aktuell von Computer (07.11.2010):
Londoner East End: "Tech City" statt Armen-Viertel
Im einstigen Armenviertel Londons will der britische Premierminister David Cameron jetzt der US-Technologiehochburg Silicon Valley Konkurrenz machen. Schwergewichte wie Facebook und Google hätten bereits zugesagt, Unternehmensteile im Londoner East End anzusiedeln, wo 2012 auch ein Großteil der Olympischen Sommerspiele stattfindet, sagte Cameron am Donnerstag. Das Interesse der Unternehmen, bei der neuen "Tech City" dabei zu sein, sei "überwältigend".
Ein Problem-Bezirk wird zum Hightech-Standort
Der Osten Londons galt lange Zeit als Armenhaus der Weltstadt, mit hoher Kriminalitätsrate, viel Drogenmissbrauch und illegaler Zuwanderung. In jüngster Zeit siedelten sich in den Lofts am Broadway Market oder entlang des Regent's Canal aber immer mehr Künstler und Kreative an; Werbeagenturen, Architektenbüros und Ateliers schossen aus dem Boden. Auch das Olympiastadion 2012 und das Olympische Dorf fanden im Osten der Stadt ihren Platz.
Jetzt soll dort nach und nach einer der weltgrößten Technologieparks entstehen. "Wir stehen nicht nur hinter den Geschäften von heute, wir stehen hinter den Geschäften von morgen", sagte Cameron. Die Regierung will dazu auch die Möglichkeit spezieller "Unternehmer-Visa" schaffen. "Wer ein großartige unternehmerische Idee hat, ist in unserem Land herzlich willkommen", sagte der Premierminister.
98. Aktuell von Wissenswertes (07.11.2010):
Ballmer: 1,3 Milliarden Dollar aus Aktienverkauf
Geldregen für den Microsoft-Chef: Steve Ballmer hat mit Aktienverkäufen rund 1,3 Milliarden Dollar verdient. Ballmer verkaufte in den vergangenen Tagen rund 49,34 Millionen Microsoft-Anteile, wie aus einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Dem Konzernchef gehe es bei den Verkäufen um eine breitere Streuung der Anlagen und Steuer-Planung, erklärte Microsoft.
Keine Rücktrittsgedanken
Ballmer versuchte, möglichen Interpretationen der Verkäufe zuvorzukommen. Er sei begeistert von Microsofts neuen Produkten, betonte er. "Und ich bleibe Microsoft und seinem Erfolg verbunden."
Bis Jahresende will der 54-Jährige noch bis zu gut 25 Millionen weitere Anteilsscheine verkaufen. Er würde dann noch rund 333 Millionen Microsoft-Aktien halten, wie aus Konzernangaben hervorgeht. Das Magazin "Forbes" schätzte Ballmers Vermögen zuletzt auf 14,5 Milliarden Dollar.
97. Aktuell von Wissenswertes (07.11.2010):
Großes Interesse an 3D-Fernsehern
Für die neuen 3D-Fernseher setzt die Branche der Unterhaltungselektronik voll auf das Weihnachtsgeschäft. Im letzten Quartal 2010 will die Industrie rund zwei Drittel der für dieses Jahr in Deutschland erwarteten Verkäufe der 3D-fähigen Geräte schaffen. Insgesamt würden bis Jahresende 150.000 3D-Fernseher verkauft werden, sagte Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des ZVEI und Aufsichtsratsmitglied der gfu. Bis Ende September errechnete die Gesellschaft für Konsumforschung GfK allerdings erst 53.000 verkaufte 3D-Geräte.
3D als nächster großer Trend?
Dass das dreidimensionale Bild am heimischen Fernseher der nächste große Trend auch unter den Verbrauchern sein wird, davon ist die Branche überzeugt. "Das Interesse an 3D ist hoch", sagte Kamp. Die Absatzzahlen stiegen um ein mehrfaches schneller als zum Beispiel bei der Einführung des hochauflösenden Fernsehbilds (HD). Bereits für das kommende Jahr 2011 erwartet Kamp, dass in Deutschland 750.000 3D- Fernseher verkauft werden.
Anders als etwa bei dem Medienformat Blu-ray gebe es diesmal zum Beispiel auch keinen Formatkrieg, betonte Michael Zink, Vizepräsident und Technologie-Stratege bei Technicolor. Und für Blu-ray könne die 3D-Technologie wiederum die "Killer-App" sein. Auf keinem anderen derzeit verfügbaren Medium haben die großen Datensätze für 3D genügend Platz.
Auch die bislang noch recht überschaubare Zahl verfügbarer 3D-Titel soll bald steigen. Zur Zeit sei es noch hinderlich, dass nur 6 von 25 Titeln überhaupt im freien Verkauf erhältlich seien, sagte Zink. Den großen Rest vertreiben die Elektronik-Hersteller als Kaufanreiz im Bundle mit ihren Geräten. Erst diese Woche hatte Panasonic bekanntgegeben, dass der Blockbuster "Avatar" in 3D zunächst exklusiv zusammen mit 3D-Geräten des Unternehmens erhältlich sein wird.
3D ist eine neue Form des Filmemachens
Noch steht der Branche allerdings viel Arbeit bevor. Bei den 3D- Filmen gebe es immense Qualitätsunterschiede, sagte Oliver Berben, Geschäftsführer der Constantin Film. Und dramaturgisch sei die dritte Dimension eine ganz neue Form des Filmemachens. In der Produktion habe die Branche noch "furchtbar viel zu lernen", sagte Dave Bush, Marketingdirektor für professionelle Lösungen von Sony in Europa. So könne man etwa bei großen Sportereignissen mit einer 3D- Kamera nicht wie gewohnt schnelle Schlenker machen und müsse einen größeren Abstand zum Spielfeld einhalten. Standards seien für den Erfolg von 3D auch in der Produktion dringend erforderlich. "Dafür muss ein gutes 3D-Bild gewährleistet werden."
96. Aktuell von Wissenswertes (07.11.2010):
BKA: Kinder und Jugendliche zu sorglos im Internet
In vielen Kinderzimmern findet sich mittlerweile ein eigener Computer, die Nutzung des Internets gehört für zahlreiche Kinder und Jugendliche zum Alltag. Beim Surfen auf den multimedialen Webseiten, beim Chatten und Nutzen von sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. sind die jungen Internetnutzer aber oft sorglos, klicken auf Werbebanner und besuchen illegale Webseiten. Forscher der Universität Koblenz Landau und des Bundeskriminalamts (BKA) haben im Rahmen des Forschungsprojektes " Sicherheitsrisiken für Computeranwender im häuslichen Umfeld durch kindliche und jugendliche PC-Nutzer (SirUP)" untersucht, ob das unbekümmerte Verhalten der jungen Websurfer kriminelle Aktivitäten von Tätern im Internet begünstigt. Das Ergebnis der Studie, die auf der BKA-Homepage unter www.bka.de zum Download bereitsteht, hat das Bundeskriminalamt nun präsentiert.
Wenig Risikobewusstsein und mangelnder Schutz
Für die repräsentative Studie wurden 1.271 Schüler und Schülerinnen von jeweils drei Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien in Rheinland-Pfalz befragt. Die Forscher wollten unter anderem wissen, ob die Kinder und Jugendliche durch ihr Verhalten auch weitere Nutzer in ihrem Umfeld gefährden. Die Internetnutzer wurden auch nach Schutzmaßnahmen befragt, die sie ergriffen hatten. Die Studie zeigt, dass junge PC-Nutzer umso leichter Opfer von Internetkriminalität werden, je riskanter ihr Nutzungsverhalten im Netz ist. Außerdem können sie schneller zum Opfer werden, je weniger Eltern das Nutzungsverhalten ihrer Kinder kontrollieren. Auch mangelndes Wissen über Sicherheit im Internet, eine geringe Absicherung des eigenen Computers und fehlendes Risikobewusstsein der Kinder und Jugendliche trage dazu bei, leichter Opfer von Straftaten zu werden. Fast 60 Prozent der Befragten hatten schon einmal eine Virusmeldung erhalten. Rund zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler hatten bereits Rechnungen über nicht bestellte Waren bekommen.
Eltern sollen Nutzungsverhalten ihrer Kinder überprüfen
"Ein wichtiger Ansatzpunkt für die Prävention gegen Internetkriminalität ist, das Gefahrenbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu schärfen. Eine sorgfältige Kontrolle der Eltern kann dabei präventive Wirkung entfalten und entscheidend dazu beitragen die Wahrscheinlichkeit, im Internet Opfer von Straftaten zu werden, zu senken", so BKA-Präsident Jörg Ziercke. Die jungen Internetnutzer sollten zudem Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßig aktualisierte Anti-Viren-Software und eine Firewall einsetzen. Die Polizei hat zur Aufklärung vor Gefahren für Kinder im Internet unter www.polizei-beratung.de eine eigene Webseite "Kinder sicher im Netz" bereitgestellt. Zudem gibt auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unter www.bsi.de Tipps und aktuelle Informationen zum Thema Internet-Sicherheit.
95. Aktuell von Wissenswertes (06.11.2010):
Justizminister fordern Gesetz für Street View & Co.
Die Justizminister von Bund und Ländern fordern von der Bundesregierung, Geodatendienste wie Google Street View möglichst rasch mit einem speziellen Datenschutzgesetz in die Schranken zu weisen. "Die Justizminister sind sich einig, dass wir eine klare gesetzliche Regelung für Geodatendienste wie Google Street View brauchen, um die Persönlichkeitsrechte der Bürger angemessen zu schützen", sagte der Vorsitzende der Justizministerkonferenz, Hamburgs Ressortchef Till Steffen (Grüne), am Dienstag der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Selbstverpflichtung ungenügend"
Eine Selbstverpflichtung von Google oder anderen Unternehmen sei ungenügend, weil diese den Aufsichtsbehörden keine Handhabe gebe, Verstöße gegen den Datenschutz zu sanktionieren. Die Justizminister kommen an diesem Donnerstag zu ihrem Herbsttreffen zusammen. Nach Angaben Steffens dringen sie auf eine gesetzliche Grundlage, die "ein wirksames Widerspruchsrecht für Betroffene, eine Pflicht zur Anonymisierung abgebildeter Menschen, eine rechtzeitige öffentliche Bekanntgabe von Aufnahmen sowie spürbare Sanktionen bei Datenschutzverstößen" regele. Die Bußgelder für Verstöße sollten bei bis zu 50.000 Euro pro Fall liegen, sagte Steffen. Er kritisierte die Bundesregierung scharf, weil sie "die dringend erforderliche Regelung seit Monaten vertrödelt". Anstatt zu handeln habe die Koalition viel Zeit mit "symbolischen Datenschutzgipfeln" vertan.
Die Bundesregierung setzt bisher auf die Selbstregulierung der Branche durch einen Datenschutz-Kodex. Sie will nur besonders schwerwiegende Eingriffe in die Privatsphäre wie das Erstellen von Bewegungs- und Persönlichkeitsprofilen verbieten. Erst im August hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière daher ein "Lex Google Street View" explizit abgelehnt und die Entscheidung über ein allgemeines Geodatengesetz auf den Herbst verschoben.
94. Aktuell von Computer (06.11.2010):
Parum: Dorf wehrt sich gegen Google Street View
Gerade erst feierte Google den Deutschland-Start seines umstrittenen Dienstes Street View groß in der Allgäuer Gemeinde Oberstaufen, die ihre Straßen im Netz sehen will. Jetzt gibt es ein Gegenbeispiel: Ein ganzes Dorf in Mecklenburg-Vorpommern will raus aus Street View.
70 Unterschriften gegen Google
Mit dem 70-Einwohner-Ort Parum bei Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern setzt sich erstmals ein ganzes Dorf gegen den umstrittenen Online-Straßenatlas Google Street View zur Wehr. Google-Sprecherin Lena Wagner bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte. Google reagiere auf die Parumer Aktion sehr ruhig: "Man muss das in Relation sehen. Die Unterschriften von 70 Leuten zusammenzubekommen ist eine andere Geschichte, als Unterschriften von Zehntausenden zu bekommen." Dass sich ein komplettes Dorf gegen Street View wehre, das habe aber Symbolcharakter, gestand sie ein.
Der Initiator der Aktion in Parum, Wilhelm Meier, sagte, Google verfüge über umfangreiche Kenntnisse aus dem Privatleben vieler Menschen. Die Bewohner von Parum hätten die Sorge, dass mit Street View noch weit mehr auf die Bürger zukomme. "Diese Anmaßung, über unsere Daten zu verfügen, ist abenteuerlich", meinte Meier. Er beklagte auch, dass der Staat und die Datenschutzbeauftragten nicht lebhaft gegen Google vorgingen, sondern diplomatisch verhandelten und sich darauf beschränkten, deren Konditionen an die Bürger weiterzugeben. "Das ist skandalös. Google hat zu fragen."
Die Aufregung in Parum sei nicht gerechtfertigt, betonte hingegen Google-Sprecherin Wagner. Es stelle sich derzeit gar nicht die Frage, ob Parum im Netz erscheint. "Das liegt in weiter Ferne". Es gebe aber keinen prinzipiellen Ausschluss von kleinen Gemeinden. Wagner berichtete von Kommunen, die ihren Einwohnern mit dem Auslegen von Formularen Unterstützung geben.
Widerspruchsrecht garantiert
Google hatte Mitte Oktober mitgeteilt, dass gut 244.000 Haushalte Widerspruch gegen die Veröffentlichung ihrer Häuserfronten eingelegt hatten. Das sind knapp drei Prozent der Betroffenen in den bereits für den Dienst erfassten 20 größten deutschen Städten. Google garantiert allen Bürgern ein Widerspruchsrecht. Wenn sich ein komplettes Dorf wehrt, sei es für Google einfacher, damit umzugehen, sagte der Datenschutzbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern, Karsten Neumann. So gebe es bei Google Earth große Flächen, meist mit militärischer Nutzung, die auf dem Bildschirm grau erscheinen. "Das, was für das Militär gut ist, soll für die Privaten nur billig sein." Diese könnten sich auf den Schutz ihrer Privatsphäre als übergeordnetes Interesse berufen.
Niemand hätte etwas dagegen, wenn touristisch interessante Ziele per Street View ins Netz gestellt werden. Neumann begrüßte es, dass sich Bürger mit dem Thema auseinandersetzen, denn Street View sei nur die Spitze eines Eisberges.
93. Aktuell von Computer (05.11.2010):
Google vs. Facebook: Streit um Nutzerdaten
Zwischen Google und Facebook ist ein Streit um Nutzerdaten entbrannt. Google will dem weltgrößte Online-Netzwerk künftig nur noch Zugang zum Beispiel zu den E-Mail-Adresslisten gewähren, wenn Facebook ebenfalls seine Datenbestände öffnet.
Kein automatischer Zugang zu Daten
Facebook bietet Nutzern an, ihre Kontaktlisten bei großen E-Mail-Anbietern wie Google, Yahoo oder Hotmail zu durchsuchen, um schneller ihre Bekannten auch bei dem Sozialen Netzwerk zu finden. Dabei greift Facebook über Programmierschnittstellen (APIs) auf die externen Systeme zu und schlägt dem Anwender die Kontaktaufnahme zu weiteren "Freunden" aus den Adressbüchern vor. Google werde anderen Websites grundsätzlich keinen automatischen Zugang zu Kontaktdaten erlauben, bis sie eine ähnliche Funktion anbieten, sagte ein Google-Sprecher am Freitag. Der Suchmaschinen-Spezialist passte seine Nutzungsbedingungen entsprechend an.
Facebook ist bekannt für eine strenge Kontrolle über den Fluss der Daten. So hatte der Kurznachrichtendienst Twitter im Sommer versucht, seinen Nutzern die Kontaktaufnahme zu ihren Facebook-Bekannten zu erleichtern. Facebook blockierte die Funktion umgehend. Nutzer können bisher auch nicht ihre Kontaktlisten aus dem Online-Netzwerk exportieren.
"Soziale Dimension" für alle Lebenslagen
Die Eskalation zwischen Google und Facebook hatte sich bereits abgezeichnet. Google-Chef Eric Schmidt hatte das Online-Netzwerk bereits im September aufgefordert, den Zugang zu seinen Nutzerlisten zu öffnen, damit sich Facebook-Freunde auch in der Google-Welt leichter finden könnten. "Kommt es nicht dazu, gibt es auch andere Wege, an diese Informationen heranzukommen", wurde der Konzernchef damals vom "Wall Street Journal" zitiert.
Das Problem von Google ist, dass Facebook mit seinen 500 Millionen Mitgliedern langfristig zu einem mächtigen Konkurrenten für den Internet-Konzern heranwachsen könnte. Die Vision von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ist es, alle Lebenslagen online mit einer "sozialen Dimension" zu versehen - über sein eigenes Netzwerk natürlich. Außerdem tat sich Facebook mit Googles Erzrivalen Microsoft bei der Internet-Suche zusammen. Ihr Konzept: Eine "soziale Suche", bei der die Vorlieben der Freunde eines Nutzers mit ins Gewicht fallen. Schmidt hatte angekündigt, Google wolle seine wichtigsten Dienste ebenfalls mit einer "sozialen Komponente" versehen.
92. Aktuell von Internet (05.11.2010):
Apple stellt Server-Modell Xserve ein
Apple wird seine Server-Baureihe Xserve Ende Januar 2011 einstellen. Man werde keine neue Version des für die Verwendung in Rechenzentren ausgelegten Servers mehr anbieten, teilte der Konzern am Freitag auf seiner Website mit. Apple stehe aber zu den Garantieverpflichtungen und biete auch künftig Ersatzteile für die Xserve-Reihe.
Apple bleibt im Server-Geschäft aktiv
Den zum Einbau in einen 19-Zoll-Computerschrank vorgesehenen Server hatte Apple im Mai 2002 auf dem Markt gebracht. Ein Xserve-Rechner wird in der Regel als Arbeitsgruppen-Server für E-Mail, Webseiten, Dateienaustausch und Druckerdienste verwendet. Auf dem Xserve kommt die Server-Variante des Apple-Betriebssystems Mac OS X zum Einsatz.
Aus dem Server-Geschäft will sich Apple jedoch nicht zurückziehen. Statt der Xserve-Hardware könnten Kunden künftig die Rechner Mac Pro oder Mac mini mit dem Betriebssystem Mac OS X Server einsetzen, teilte das Unternehmen mit. Der Mac Pro unterstützt beim Dateienaustausch wie der Xserve bis zu 1.000 gleichzeitig verbundene Anwender, der Mac mini ist für kleinere Arbeitsgruppen ausgelegt.
91. Aktuell von Wissenswertes/Internet (05.11.2010):
Geldregen für russische Facebook-Anteilseigner
Der Londoner Börsengang des russischen Internet-Konzerns und Facebook-Anteilseigners mail.ru bringt gut 912 Millionen Dollar ein. Das Geld fließt zu einem Löwenanteil in die Taschen der bisherigen Aktionäre. An der Börse sollen zunächst 17 Prozent der Aktien gehandelt werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Firma, die 2,38 Prozent an dem weltgrößten Online- Netzwerk Facebook hält, wird damit insgesamt mit 5,71 Milliarden Dollar bewertet.
Frisches Kapital für vKontakte
Besitzer von mail.ru sind die Milliardäre Alischer Usmanow, Juri Milner und Grigori Finger. Da bei dem Börsengang knapp 33 Millionen Anteilsscheine aus den Beständen der Altaktionäre kommen, werden hauptsächlich sie Kasse machen. Beim Unternehmen selbst landen - vor Ausübung einer Mehrzuteilungsoption - 84 Millionen Dollar. Das Geld soll für den Ausbau der Beteiligung an dem russischen Online-Netzwerk "vKontakte" verwendet werden.
Die Firma mit Sitz im Steuerparadies British Virgin Island hat in den vergangenen Monaten konsequent in angesagte Internet-Unternehmen investiert. Neben dem Facebook-Anteil halten die Russen auch 1,47 Prozent an dem Online-Spiele-Spezialisten Zynga sowie 5,13 an der Schnäppchen-Plattform Groupon. Im April übernahm das damals noch Digital Sky Technologies (DST) genannte Unternehmen für 188 Millionen Dollar den Chat-Dienst ICQ von AOL. In Russland betreibt mail.ru zwei populäre Online-Netzwerke und ist auch an einem Zahlungs- Dienstleister beteiligt.
## Orte - [mail.ru](Leningradski Prospekt 47, 125167 Moskau, Russland) - [London Stock Exchange](10 Paternoster Square, London EC4M 7LS, Großbritannien)