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220. Aktuell von Wissenswertes (29.11.2010):

Wikileaks: Gemischte Reaktionen auf Enthüllungen

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland John Kornblum hat nach den Wikileaks-Enthüllungen von mehr als 250.000 US-Dokumenten von einem Vertrauensbruch in den deutsch-amerikanischen Beziehungen gesprochen. "Diplomatie (...) muss auf der Basis von Vertrauen funktionieren und wenn das Vertrauen gebrochen ist, was jetzt der Fall ist, dann muss man fast bei Null wieder anfangen", sagte Kornblum am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".

Vertrauensbasis ist zerstört

Die schwerwiegendste Konsequenz für die US-Diplomatie sei, dass Verbündete in Zukunft zweimal überlegen müssten, welche Informationen sie mit den Amerikanern teilten. "Die Ära, wo man vertraulich miteinander spricht und sagt: "Keine Sorge, das wird nicht in die Zeitung kommen", die ist vorbei." Kornblum attestierte den Sicherheitsvorkehrungen der USA eine "große Schwäche". Es sei niederschmetternd, dass geheime Daten an die Öffentlichkeit gelangt seien. Er wies aber die Kritik zurück, US-Diplomaten arbeiteten wie Nachrichtendienste. "Wenn man einen Informanten hat, bedeutet das nicht, dass das geheimdienstlich ist." Wie Journalisten zehrten auch Diplomaten von den Informationen der Politiker. Anders als bei Geheimdiensten werde in der Diplomatie unter klaren Bedingungen gesprochen. Der Gefragte wisse immer, dass Diplomaten Daten an ihr Heimatland weitergeben. "Ein Spiondienst macht das etwas verdeckter."

Polenz: Veröffentlichung von US-Strategien ist gefährlich

Ruprecht Polenz (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, nahm in der Sendung die USA in die Pflicht. Es sei nun an Amerika, klar zu machen, welche Sicherheitsmaßnahmen sie treffen. "Sonst werden Amerikaner in der Tat offene Worte von ihren Verbündeten nicht mehr so viel zu hören bekommen." Größtes Problem, so Polenz, seien nicht die wenig schmeichelhaften Urteile der Amerikaner über Politiker in aller Welt. Gefährlich sei dagegen die Veröffentlichung von Papieren über US-Strategien etwa im Nahen Osten. Noch wisse man aber nicht, was genau in den Dokumenten stehe. Ihre Brisanz sei deshalb noch nicht völlig zu übersehen. "Nun, dass muss man jetzt auch mal schauen... Ob aus vertraulichen Sitzungen berichtet wurde, etwa an die amerikanische Botschaft. Wäre das der Fall, wäre das natürlich nicht in Ordnung. Aber das wäre dann weniger ein Problem der Amerikaner sondern der deutschen Stellen, der Koalitionsrunde, vielleicht auch einer Partei, die dann mal schauen muss, dass das, was wir vertraulich beraten wollen, auch tatsächlich intern bleibt", so Polenz weiter.

FDP sieht Westerwelle nicht geschwächt

Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sieht das deutsch-amerikanische Verhältnis durch die jüngsten Wikileaks-Enthüllungen von US-Depeschen nicht belastet. Das Verhältnis sei stabil, sagte er am Montag in Berlin. Allerdings werde sich jeder überlegen, wem er in Zukunft welche Dinge ganz offen sage. Niebel sah auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) nicht geschwächt. Er wundere sich über die Aufgeregtheit. "Man hätte genauso gut den 'Spiegel' der letzten drei Monate veröffentlichen können. Das hätte ähnliche Inhalte mit sich gebracht", sagte Niebel. "Das eigentlich Interessante an dem Thema ist die Frage von Datensicherheit, Datenschutz und dem Umfang, in dem Daten gesammelt werden." Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte zu den Veröffentlichungen: "Das zeigt, dass man kaum Gespräche führen kann, die nicht öffentlich werden. Man kann damit leben. Man muss es nur wissen."

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219. Aktuell von Wissenswertes/Internet (27.11.2010):

Parteien & Internet-Kompetenz? Mehrheit skeptisch

Die Kompetenz der Parteien in der Netzpolitik wird von den Bundesbürgern überwiegend skeptisch beurteilt. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den IT-Fachverband BITKOM gaben 17 Prozent an, dass ihrer Ansicht nach keine der größeren Parteien überhaupt etwas vom Internet oder der Netzpolitik versteht. 51 Prozent waren unschlüssig und antworteten mit "Weiß nicht". Nur jeder Dritte kann zumindest bei einer Partei Internetkompetenz erkennen. Befragt wurden 953 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren.

Grüne Erfolgswelle schwappt ins Netz

Das Ergebnis müsse die Politik aufrütteln, forderte BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer. "Netzpolitik ist eines der bestimmenden Themen, und es kann in Zukunft mit wahlentscheidend sein." So gaben immerhin 60 Prozent der Befragten an, dass Internet-Themen eine größere Rolle in der Politik spielen müssten.
In der Befragung schnitten die Grünen insgesamt am besten ab: 10 Prozent der Wahlberechtigten gaben an, dass diese Partei am ehesten etwas von dem verstehe, was mit dem Internet zusammenhänge. Die mit dem Schwerpunkt Netzpolitik gegründete Piratenpartei folgt mit 7 Prozent überraschend erst auf Platz 3, davor liegen noch CDU/CSU mit 8 Prozent. Weit abgeschlagen sind SPD und FDP (jeweils 4 Prozent) sowie Die Linke (2 Prozent) - in der offenen Befragung konnten auch mehrere Parteien genannt werden.

Piraten statt Piratinnen

Unter Akademikern konnten Grüne (15 Prozent) und Piratenpartei (13 Prozent) überdurchschnittlich punkten; CDU/CSU (6 Prozent) und SPD (3 Prozent) zeigten hingegen unterdurchschnittliche Werte. Bei den Piraten gab es allerdings den größten Unterschied zwischen Männern unter 30 Jahren (32 Prozent) und Frauen (2 Prozent).
Die Grünen erreichten in der jüngeren Altersgruppe lediglich 6 Prozent und damit ihr schlechtestes Ergebnis; bei den über 65-Jährigen sprachen hingegen 11 Prozent der Ökopartei die meiste Kompetenz zu - mit Abstand der höchste Einzelwert bei befragten Senioren. SPD und CDU/CSU müssen sich hier mit 3 beziehungsweise 5 Prozent begnügen.

218. Aktuell von Wissenswertes/Internet (27.11.2010):

Twitter ist keine Gefahr für Profi-Journalismus

Das Online-Netzwerk Twitter stellt einer Studie zufolge keine Gefahr für den professionellen Journalismus dar. Es gebe keine Anzeichen, dass ein "Bürgerjournalismus" auf Twitter mit dem professionellen Journalismus konkurriere, stellten die Forscher des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster im Auftrag der nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Medien fest. Nur in Ausnahmefällen würden Nicht-Journalisten zu Berichterstattern.

Twitter ist eine Recherchehilfe

Twitter diene dafür weit häufiger den Journalisten als Recherchehilfe und zur Eigenwerbung, um die Aufmerksamkeit auf die Website der eigenen Nachrichtenredaktion zu lenken. Die Twitter-Nutzer stellten dabei eine "Netz-Avantgarde" mit einem großen Interesse an Nachrichten dar.
So sei Twitter das am häufigsten von Journalisten genutzte soziale Online-Netzwerk. Allerdings zeigte sich die Mehrheit der 70 von den Wissenschaftlern befragten Leiter von Internetredaktionen deutscher Medien mit der Twitter-Kompetenz ihrer Mitarbeiter unzufrieden. 85 Prozent der Befragten sprach sich dafür aus, soziale Netzwerke stärker in die Journalistenausbildung zu integrieren.

217. Aktuell von Wissenswertes (27.11.2010):

Erwischt: Schul-SMS ertappt die "Schwänzer"

Von Dorothee Monreal

Es klingelt. Stühlerücken, Volksgemurmel, dann kehrt langsam Ruhe ein. Der Lehrer lässt den Blick über die Schülerreihen schweifen – bis zu Kevins Stuhl. Der Stuhl ist leer – und das nicht zum ersten Mal.

Wenn die Post kommt, ist es oft zu spät

Über die Hälfte (etwa 60 Prozent) der Schüler weiterführender Schulen in Deutschland "schwänzen" im Laufe ihrer Schullaufbahn stunden- oder tageweise die Schule. Das berichtet das Deutsche Ärzteblatt in seiner Februar-Ausgabe 2010. Bei manchen Schülern wird Abwesenheit schnell zur Gewohnheit. Die Folge: schlechte Noten und Sitzenbleiben.

Wenn die Eltern Schulpost erhalten, ist es oft zu spät. Erst recht, wenn der Zögling ungeliebte Briefe abfangen kann. Nicht so bei einer Textnachricht (SMS), die umgehend auf Mamas oder Papas Handy landet, sobald die Information im Sekretariat versendet wird.

Die Idee wurde Programm: "Schul-SMS" heißt das Projekt der Sicherheits-Firma ibs aus Gelsenkirchen. Seit acht Jahren am Markt, sorgt es nach Angaben des leitenden Produkt-Entwicklers Dirk Teubner bereits an 25 deutschen Schulen für kurzfristige und schnelle Eltern-Info per SMS in Not-Situationen.

Ein Klick für 10.000 Nachrichten

Plötzlicher Unterrichtsausfall wäre so ein Fall. Oder wenn ein Schüler sich beim Sport verletzt hat. Oder eben, wenn Kevin wiederholt im Unterricht fehlt. "Eltern sind heute oft beide berufstätig und selten zu Hause zu erreichen", so Teubner. "Und im Handy-Zeitalter kommt die SMS schneller ans Ziel als ein Festnetz-Anruf oder Post."


Simple Oberfläche, leichte Bedienung: Mit "Schul-SMS" gehen bis zu 10.000 Textmeldungen gleichzeitig ab. Bild: onlinekosten.de


Notwendig ist lediglich ein Sekretariats-PC mit 64 Megabyte (MB) RAM, Internet-Zugang, Festplatten-Platz von 50 MB und Windows-Betriebssystem. Dann kann es losgehen: ibs installiert das Programm. Eine übersichtliche Oberfläche erlaubt freie SMS-Texte oder vorgefertigte Textbausteine. Ein Klick – und die SMS ist unterwegs. Und zwar, wenn nötig, an bis zu 10.000 Eltern gleichzeitig.

"Die Erziehungsberechtigten müssen natürlich einverstanden sein", so Teubner. Die Einwilligung wird schriftlich per System-Formular eingeholt. "Das ist schon ein gewisser Verwaltungsaufwand", räumt Teubner ein, "aber es lohnt sich. Die Eltern rücken näher an die Schulen heran". Und das kann im Zweifel Schulkarrieren retten.

Drastische Maßnahmen in Frankreich

Das Problem ist bekannt - und ruft offenbar nach drastischen Maßnahmen: In Frankreich droht Eltern von Schuleschwänzern Kindergeld-Entzug. Und in Bayern werden Medienberichten zufolge notorische Verweigerer per Polizei-Eskorte zum Klassenzimmer begleitet.

Trotzdem stößt die Schul-SMS auf geteilte Meinung. "Schuleschwänzen" habe Ursachen, die behandelt werden müssten, findet Pressesprecherin Nina Heil vom Schulministerium NRW. Es reiche nicht, die Schule wie einen Überwachungsstaat auszurüsten und nur gegen die Symptome vorzugehen. Dennoch lehnt sie die Idee nicht grundsätzlich ab: Schließlich kann ein kleiner Stupser Wunder wirken, und mancher Drückeberger entscheidet sich vielleicht doch eher für die Schulbank, wenn er weiß, dass er andernfalls sofort ertappt wird und zu Hause die Gardinenpredigt droht.

Eltern-Kontakt deutlich verbessert

Klaus Buchbinder aus Dortmund-Derne hat die Idee gefallen.
"SMS - Schule meldet sich" ist der positive Arbeitstitel, den der Schulleiter für die Schul-SMS eingeführt hat. "Uns geht es weniger um das Stellen von Schwänzern als um die Information der Eltern", so Buchbinder, "und die meisten sind begeistert."

Ein verletztes muslimisches Mädchen war der Anlass: Die Jugendliche hatte den Kontakt mit Hilfskräften und Sanitätern abgelehnt. "Wir bekamen schließlich die Eltern ans Handy", erinnert sich Buchbinder, "da wussten wir, es muss etwas geschehen."

Seit nunmehr acht Jahren nutzt seine Hauptschule nun die Schul-SMS, verschickt rund fünf Mitteilungen täglich. "Der Kontakt zu den Eltern wird erheblich besser", so Buchbinder im Redaktionsgespräch, "Hardcore-Schwänzer kann man mit Schul-SMS aber nicht bekehren".

Eine Hürde ist sicher auch die Finanzierung. 700 Euro kostet das Grundpaket. Darin ist Installation, 1.000 Frei-SMS und ein Hotline-Service enthalten. Ein Betrag, den die Schulen in knappen Zeiten erst einmal aufbringen müssen. "Manchmal hilft der Förderverein, manchmal die Schulkasse oder auch die Stadt", berichtet Dirk Teubner. Auch Mieten ist möglich: Das Basispaket schlägt dann mit 93 Euro monatlich zu Buche. Hinzu kommen 150 Euro für ein 1.000-SMS-Startpaket in alle Netze.

216. Aktuell von Wissenswertes/Internet (26.11.2010):

Jugend-Studie: Streitigkeiten verlagern sich ins Netz

Fast die Hälfte ihrer Internet-Zeit verbringen Jugendliche mit Kommunikation, stellt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest in seiner 13. Jim-Studie fest. Das hat auch seine Schattenseiten - etwa das "Cybermobbing".

Internet dient vor allem der Kommunikation

Chatten, skypen, mailen: Jugendliche nutzen das Internet vor allem zur Kommunikation. Darauf entfällt fast die Hälfte (46 Prozent) ihrer Onlinezeit, heißt es in der repräsentativen Jim-Studie 2010 ("Jugend, Information, (Multi-)Media"), die der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest am Freitag in Mannheim vorlegte.

Ein Problem ist dabei nach wie vor das "Cybermobbing": 15 Prozent der Befragten berichten, dass im Netz schon falsche oder beleidigende Angaben über sie verbreitet wurden - etwas mehr als im Vorjahr (2009: 14 Prozent). 23 Prozent (2009: 24 Prozent) haben erlebt, dass jemand "fertiggemacht" wurde. Aber es gibt auch Positives: Nutzer der Communities achten mehr darauf, nicht zu viel von sich preiszugeben.


Jim-Studie 2010. Bild: mfps


Internet auf Platz zwei der Mediennutzung

Für 86 Prozent der 1208 Befragten im Alter von 12 bis 19 Jahren steht das Internet nach dem Musikhören auf Platz zwei bei der Mediennutzung. Fernsehen und Radio sind für je 56 Prozent von großer Bedeutung, für 38 Prozent ist es die Tageszeitung.

Bei der Nutzungsfrequenz des Internets haben die Forscher nach jahrelangem Wachstum eine "Sättigung" ausgemacht. 91 von 100 Nutzern (2009: 92) sind täglich oder mehrmals wöchentlich online, der "Tageskonsum" liegt bei 138 Minuten (2009: 134). Neben der Kommunikation in Netzwerken, Chats oder per E-Mail entfällt fast ein Viertel (23 Prozent) der Online-Zeit auf Unterhaltung wie Musik oder Videos. Es folgen Spiele (17 Prozent) und die Suche nach Information (14 Prozent), bei der meist gängige Suchmaschinen verwendet werden. Müssen Informationen überprüft werden, würde der größte Teil von einem Viertel die Internetseiten von Zeitungen und Zeitschriften wählen.

Bei der Frage nach den Gefahren im Internet rangiert die Angst vor Abzocke und Betrug mit 44 Prozent auf Platz eins, es folgen die Sorge vor Viren (42 Prozent) und Datenklau (28 Prozent). Cybermobbing - das Beleidigen, Bedrohen oder Verunglimpfen - liegt auf Rang vier (25 Prozent).

Hauptschüler häufiger Opfer von Beleidigungen im Netz

Laut Studie berichtet jeder vierte Nutzer, dass es im Freundeskreis schon Ärger wegen Beleidigungen und unerlaubter Bilder gab. Mädchen erwähnen dies (28 Prozent) häufiger als Jungen (21 Prozent). Mit dem Alter nimmt die Tendenz zu - auf bis zu 27 Prozent bei den 18- bis 19-Jährigen.

Jugendliche mit Hauptschulhintergrund berichten fast doppelt so häufig wie Gymnasiasten, Opfer von Beleidigungen im Netz zu sein. In dieser Gruppe gibt es auch verstärkt Berichte, dass Bekannte im Netz "fertiggemacht" werden. Eine plausible Erklärung dafür habe man im Moment nicht, sagte ein Sprecher. Zunehmend würden aber Streitigkeiten im Netz ausgetragen.

schülerVZ weiter Marktführer, Facebook holt auf

Bei den von 70 Prozent regelmäßig genutzten Communities ist das von jedem Zweiten (53 Prozent) besuchte "schülerVZ" trotz leichter Verluste weiter "Marktführer", der Anteil von "Facebook" stieg binnen Jahresfrist aber von 6 auf 37 Prozent. Zwei Drittel der Community-Besucher legen inzwischen fest, dass nur bestimmte Nutzer ihre Daten sehen dürfen - 2009 tat dies nur knapp die Hälfte. Jeder Vierte Nutzer hat sich im realen Leben schon mit Bekanntschaften aus dem Netz getroffen, drei Prozent der Nutzer empfanden die Treffen als unangenehm. Für 13 Prozent derer, die schon mal eine Internetbekanntschaft getroffen haben, hat sich ein vormals sympathischer Kontakt in der Realität als eher unangenehm entpuppt.

215. Aktuell von Wissenswertes/Internet (26.11.2010):

Microsoft bereitet Start von Bing Streetside vor

Microsoft will im kommenden Jahr auch in Deutschland seinen Online-Panoramakartendienst ins Netz stellen und damit Google Street View Konkurrenz machen. Ein konkreter Starttermin stehe aber noch nicht fest, sagte Microsoft-Manager Severin Löffler der dpa. Mit dem Dienst Bing Streetside wolle man aber die Fehler von Google in Sachen Datenschutz vermeiden. "Die Politik von Microsoft ist zum Beispiel, das Sammeln von Daten zu limitieren."

Ziel: Fehler von Google vermeiden

Derzeit arbeitet das Unternehmen intensiv mit Politik und Datenschützern zusammen, um von vornherein öffentliche Aufregung zu vermeiden. Google war mit seinem Dienst Street View in Deutschland teilweise auf scharfe Ablehnung in der Politik gestoßen.

Das Vertrauen der Nutzer bei der Entwicklung neuer Dienste sei besonders wichtig, betonte Löffler. "Das Vertrauen zu bekommen ist sehr schwer, verlieren kann man es über Nacht". Für die Akzeptanz neuer Diensten und Anwendungen sei für die Nutzer vor allem Transparenz und die individuelle Kontrolle über die erhobenen Daten wesentlich.

Sicherheit der Nutzerdaten im Fokus

Großes Augenmerk will Microsoft auch auf die Sicherheit der Nutzerdaten legen. Allein 400 Mitarbeiter seien in dem Konzern weltweit für den Datenschutz zuständig, sagte Löffler. Dass die Politik derzeit statt auf neue Gesetze auf eine Selbstregulierung der Wirtschaft setze, sei begrüßenswert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) habe dabei viel Augenmaß bewiesen.

Politik und Wirtschaft wollen für die Erarbeitung neuer Datenschutzrichtlinien einerseits auf einen maßgeblich von Unternehmen und Branchenführern erstellten Datenschutz-Codex setzen, auf der anderen Seite will die Politik eine "rote Linie" erarbeiten, die gesetzlich vorgegeben werden soll.

Google hatte mit seinem kürzlich gestarteten Panorama-Dienst Street View für viel Aufregung gesorgt. Der Kartendienst ist in Google Maps integriert und zeigt auf Wunsch Panorama-Ansichten von einzelnen Straßen. Zahlreiche Bürger hatten Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser in dem Dienst eingelegt, die nun nur noch verpixelt in der Ansicht erscheinen.

214. Aktuell von Wissenswertes (26.11.2010):

Neumann: Warnhinweise gegen illegale Downloads

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) will das illegale Herunterladen von Dateien aus dem Internet mit einem System von Warnhinweisen bekämpfen. Netzpiraten sollen zunächst einmal per Mail persönlich verwarnt werden, erst bei einer Wiederholung wären Abmahnungen und Anzeigen fällig. Das geht aus einem Positionspapier zum Schutz des geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter hervor, das am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. Auch sollten beim Schutz des Urheberrechts Internet-Provider stärker als bisher in die Pflicht genommen werden. Nutzer, die Dateien illegal herunterladen, sollten in der Regel als Strafe eine doppelte Lizenzgebühr zahlen.

Unterstützung für Verlage im Streit mit Google

Die Verlegerverbände fordern seit längerem ein Ende der Gratis-Kultur im Internet. Der Zugriff auf ihre Internet-Auftritte, etwa durch Suchmaschinen wie Google, solle eigens honoriert werden. Mit einer Urheberrechtsreform wollen sie verhindern, dass die Leistung der Verlage, etwa die technische Bereitstellung von Informationen, durch Suchmaschinen zum eigenen Nutzen missbraucht wird. Im traditionellen Urheberrecht werden vor allem die Belange von Autoren und Kreativen geschützt.

Weltweite Regeln erforderlich

Diese Regelungen reichen nach Ansicht Neumanns nicht mehr aus. Geistiger Diebstahl im Netz sei kein Kavaliersdelikt. Eine Reform des Urheberrechts sollte auf europäischer Ebene gelten. Auch weltweit müssten Regeln festgelegt werden. Urheber und andere Rechteinhaber seien vor allem auf die Mithilfe von Providern angewiesen. Digitale Kopien von Werken aus öffentlich finanzierten Kultureinrichtungen sollen für die nicht kommerzielle Nutzung grundsätzlich kostenfrei bleiben.

Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat sich grundsätzlich für ein Leistungsschutzrecht ausgesprochen, dämpfte aber zugleich Hoffnungen auf allzu große Einkünfte. Ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage sei auch keine "Sonder-GEMA", hatte die Ministerin mit Verweis auf die Vergütungsregelung der Musikbranche gesagt.

213. Aktuell von Wissenswertes (26.11.2010):

Kürzere Haftstrafen für Pirate-Bay-Initiatoren

Die Initiatoren der umstrittenen Internet-Tauschbörse The Pirate Bay sind auch in zweiter Instanz zu Haft und Schadensersatz verurteilt worden. Das Stockholmer Oberlandesgericht senkte am Freitag die Gefängnisstrafe für die drei angeklagten Schweden wegen Verletzung des Urheberrechts von je einem Jahr auf vier, acht bzw. zehn Monate.

Dafür mehr Schadensersatz zu zahlen

Das Gericht hob umgekehrt den in der ersten Instanz festgelegten Schadensersatz von insgesamt 30 auf 46 Millionen Kronen (3,2 auf 4,9 Mio Euro). Pirate Bay bietet Internetnutzern seit 2003 die Möglichkeit, von anderen Nutzern kostenlos unter anderem Film, Musik und Computersoftware aller Art herunterzuladen.

Wohl noch kein Prozessende erreicht

Das Berufungsverfahren gegen einen vierten Mann wurde wegen Krankheit ausgekoppelt und soll nachgeholt werden. Es gilt als sicher, dass der Fall auch in dritter Instanz vor dem Obersten Gericht in Stockholm neu verhandelt wird.
Enttäuscht über das Urteil äußerte sich der Europaabgeordnete der schwedischen Piratenpartei, Christian Engström: "Der reine Wahnsinn. Man kann dem Rechtssystem in Schweden nicht mehr trauen." Die mit Pirate Bay zeitweilig verbundene Partei hatte bei den Europawahlen 2009 sensationell den Einzug ins EU-Parlament geschafft.

212. Aktuell von Computer (26.11.2010):

Apple Shopping-Tag: iPad, iPod & Co. zum Sparpreis

Apple hat kurz vor dem ersten Advent und der beginnenden Vorweihnachtszeit ein eintägiges Shopping-Event gestartet. Am Freitag, 26. November, wartet der Apple Online Store mit Aktionspreisen auf. Neben preislich reduzierten iMacs, Macbooks, iPods oder iPads lässt sich auch beim Apple-Zubehör der eine oder andere Euro sparen.

Apple-Produkte zum Aktionspreis

Wer beispielsweise mit einem iPad als Weihnachtsgeschenk liebäugelt, erhält den Tablet-PC derzeit im Rahmen des Shopping-Tages ab 458 statt 499 Euro. Die kleinste iPad-Variante mit WLAN und 3G-Ausstattung lässt sich ab 558 statt 599 Euro bestellen. Ein Kunde darf maximal zehn iPads bestellen. Noch mehr sparen lässt sich zum Beispiel beim MacBook Air. Das Notebook in der Ausstattung mit 13 Zoll Display und 256 Gigabyte (GB) Flashspeicher hält Apple zum Sonderpreis von 1.498 statt 1.599 Euro bereit. Aber auch wer nicht gleich über 1.000 Euro für Hardware aus Cupertino ausgeben kann, wird im Apple Online Shop fündig. Den MP3-Player iPod nano mit 8 GB gibt es dort für 148 statt 159 Euro, den iPod nano mit 16 GB für 168 statt 189 Euro. Das bedeutet eine Ersparnis von elf beziehungsweise 21 Euro. Zum Sonderpreis ab 208 statt 229 Euro ist zudem der iPod touch erhältlich.

Apple bietet in seinem Online-Shop Sonderpreise für zahlreiche Produkte an. Screenshot: onlinekosten.de


Gratisversand für alle am Shopping-Tag bestellten Produkte

Außerdem bietet der US-Konzern noch weitere Apple Produkte und Zubehör zum Sparpreis an. Die Time Capsule, eine automatische drahtlose Datensicherung, sucht für 398 statt 449 Euro einen Käufer. Diverse Kopfhörer und Headsets lassen sich mit Preisnachlässen von bis zu 45,95 Euro bestellen. Zudem gilt für alle am Shopping-Tag im Apple Online-Store gekauften Produkte: Der Versand erfolgt gratis. Apple weist darauf hin, dass die Verkaufspreise nur auf vorrätige Produkte beschränkt sind und gelten, solange der Vorrat reicht.

211. Aktuell von Internet/Wissenswertes (26.11.2010):

Bitkom-Chef: Panikmache bei Street View

Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer hat den Politikern in Sachen Google Street View Panikmache vorgeworfen. Gegen den neuen Panoramadienst seien völlig irrationale Ängste geschürt worden, sagte der Präsident des High-Tech-Branchenverbands am Freitag in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Besorgte Bürger hätten sogar bei dem Verband angerufen und sich erkundigt, ob man ihnen künftig in die Wohnräume schauen könne. "Da hat sich die Politik nicht besonders verantwortlich verhalten."

Deutschland müsste in der Internet-Welt stärker mitspielen

Die Politik solle lieber aufhören, permanent vor den Risiken des Internet zu warnen und stattdessen ein kreatives Klima schaffen, in denen solche Dienste entwickelt werden können, sagte der Verbandschef. "Es ist doch kein Zufall, dass wir außer der Telekom kein einziges international aufgestelltes Internetunternehmen in Deutschland haben. Wir sitzen auf der Tribüne und beklagen uns, dass das Spiel nicht richtig läuft." Deutschland müsse aber mitspielen.

Die Internet- und TK-Branche arbeitet derzeit an einem eigenen Datenschutz-Kodex, der eine Grundlage für eine Selbstverpflichtung der Industrie für die Einhaltung von Datenschutzregelungen bilden soll. "Wir können nicht für jeden Dienst, der im Internet entsteht ein Gesetz erarbeiten." Der Kodex soll für alle Unterzeichner verbindlich sein. Unter anderem soll dabei auch eine zentrale Online- Plattform vorgesehen sein, die über alle Panorama-Dienste umfassend und verständlich informiert. "Wir sind darauf angewiesen, dass der Kunde uns akzeptiert, sagte Scheer. "Und das gelingt uns nur, wenn wir für Transparenz und Vertrauen sorgen."

Die High-Tech-Branche hatte sich im Zusammenhang mit der Diskussion um Geo-Dienste im Internet verflichtet, zum IT-Gipfel am 7. Dezember in Dresden eine Selbstverpflichtung für die Einhaltung von Datenschutzregelungen vorzulegen. Gleichzeitig will die Bundesregierung aber auch einen Gesetzesentwurf für eine "Rote Linie" erarbeiten, die durch Geo-Dienste nicht überschritten werden darf.



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